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Home > Eigenständige JugendpolitikBJK fordert Digitalpakt für Kinder- und Jugendhilfe

(01.03.2021) In einem aktuellen Zwischenruf stellt das Bundesjugendkuratorium (BJK) konkrete Forderungen für einen DigitalPakt Kinder- und Jugendhilfe auf.

Ein Mann sitzt in einem Seminarraum vor einem Laptop. Ein Mann sitzt in einem Seminarraum vor einem Laptop.
Foto: heylagostechie via unsplash

Digitalität von Kindheit und Jugend

Das institutionelle Gefüge des Aufwachsens – Kindertagesbetreuung, Schulen, Kinder- und Jugendhilfe etc. – ist aus Sicht des Bundesjugendkuratoriums noch nicht adäquat auf die Herausforderungen, die mit der Digitalität im Alltag von jungen Menschen einhergehen, vorbereitet. Es fehlt weiterhin sowohl an der notwendigen digitalen Ausstattung als auch an der fachlichen Qualität in den Institutionen sowie der Ausgestaltung der Angebote.

Gegenwärtig werden die politischen Digitalstrategien, die sich auf die Kindheit und Jugend beziehen, nicht systematisch mit jungen Menschen im Rahmen der Digitalstrategie von Bund, Ländern und Kommunen entwickelt. Sie sollten von den Kinder- und Jugendrechten und damit von ihren Beteiligungs-, Förder- und Schutzrechten ausgehen.

Das Bundesjugendkuratorium sieht die dringende Notwendigkeit, einen DigitalPakt Kinder- und Jugendhilfe zwischen Bund und Ländern einzurichten und die Kinder- und Jugendhilfe mit einer eigenständigen Digitalstrategie in der gesamten Breite – einschließlich der Kindertagesbetreuung – für das digitale Zeitalter weiterzuentwickeln. Es ist erforderlich, dabei auch die fachliche Qualität der Kinder- und Jugendhilfe unter den Bedingungen einer digitalen Transformation des Alltags von Kindern, Jugendlichen und Familien zu sichern und auszubauen. Das Bundesjugendkuratorium appelliert zudem an die Kommunen, bei ihren Digitalisierungsstrategien die öffentliche und freie Kinder- und Jugendhilfe nicht zu vergessen so wie alle lokalen Angebote für junge Menschen in die Prozesse miteinzubeziehen.

Mit Blick auf strukturell benachteiligte und beeinträchtigte Kinder und Jugendliche stellen vor allem digitale Ungleichheiten eine große Herausforderung bei der Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe dar. Sie erfordern eine differenzierte Ausgestaltung sowohl digitaler Angebote als auch begleitender (nicht digitaler) teilhabefördernder Strukturen.

Digitalstrategien nachhaltig gestalten

Das Bundesjugendkuratorium sieht es als erforderlich an, dass die Digitalstrategien in Bezug auf Kindheit und Jugend durch eine breite Einbeziehung von jungen Menschen und Expert*innen für Kinder, Jugend, Familien und Kinder- und Jugendhilfe aus Wissenschaft sowie Verbänden entwickelt werden. Es sind dabei die Rechte der jungen Menschen in den Vordergrund zu rücken. Eine zukünftige Bundesregierung sollte sich aus Sicht des Bundesjugendkuratoriums in differenzierter Form – z.B. im Koalitionsvertrag – darüber verständigen, wie und mit welchen Ressourcen sie die Digitalstrategien mit Bezug auf Kindheit und Jugend politisch unterstützen und wie sie einen DigitalPakt Kinder- und Jugendhilfe nachhaltig und langfristig gestalten will.

Der Zwischenruf mit den elf Forderungen kann hier nachgelesen und heruntergeladen werden.

Quelle: Bundesjugendkuratorium