Laut Bundesjugendkuratorium werde Ende 2020 immer wieder betont, dass die Bedarfe von jungen Menschen nicht wie zu Beginn der Krise übergangen werden dürfen. Trotzdem gebe es weder eine direkte noch eine indirekte Beteiligung von jungen Menschen an politischen Entscheidungen. In den Krisengremien fehlten bisher junge Menschen und ihre Interessenvertreter*innen. Das BJK fordert, dass auf allen Ebenen Beteiligungsformen für junge Menschen ermöglicht werden müssen.
Unterschiedliche Lebenslagen berücksichtigen
Die unterschiedlichen Lebenslagen der jungen Menschen würden nicht ausreichend reflektiert und die aktuelle Krise berge die Gefahr, dass sich der Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Bildungserfolg weiter verschärfe. Das BJK macht deutlich, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie überprüft werden müssen, inwiefern sie bestehende Ungleichheit weiter verfestigen.
Soziale Beziehungen von Jugendlichen in der Krise ermöglichen
Die Schulschließungen und die Beschränkungen der Kontakte haben sich besonders negativ auf das Wohlempfinden junger Menschen ausgewirkt. Die Aufgabe von Jugendpolitik und Jugendarbeit sei es, es zu ermöglichen, dass sich junge Menschen trotz Krise begegnen können, denn Beziehungsangebote und soziale Räume seien für das Wohlbefinden, die Welterfahrung und die Entwicklung junger Menschen von großer Bedeutung.
Schulen als Lebensort von Jugendlichen betrachten
Schulen seien nicht nur Orte der formalen Bildung, sondern auch wichtige Orte für die sozial-emotionale Entwicklung der jungen Menschen. Lehrpläne, Inhalte und Methoden sollten an die Pandemie angepasst und die Bedürfnisse von jungen Menschen mitreflektiert und berücksichtigt werden.
Gesundheitsförderung von Jugendlichen stärken
Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie haben laut National Coalition wesentlich gravierendere Auswirkungen auf die körperliche, seelische und geistige Gesundheit von jungen Menschen als auf die von Erwachsenen. Gerade jetzt müsse also die Gesundheitsförderung von jungen Menschen in den Blick genommen werden.
Junge Erwachsene in Übergängen unterstützen
Das BJK wies bereits dieses Jahr in einer Stellungnahme darauf hin, dass junge Erwachsene in der Jugendpolitik nicht genügend berücksichtigt würden. Für viele junge Menschen sei der Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter von Unsicherheit bestimmt, welche sich jetzt noch verstärke. Das BJK verdeutlicht, dass die Übergänge von Schule in Ausbildung oder Beruf nicht zu Abbrüchen führen dürften und junge Erwachsene nicht alleine gelassen werden sollten.
Nachhaltige Folgen für die junge Generation wahrnehmen
Junge Menschen machen sich Sorgen um ihre Zukunft und eine Rolle spiele dabei auch die Frage nach dem Einkommen. Die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit in den OECD-Ländern verweise darauf, dass die langanhaltenden Folgen nicht nur die aktuelle, sondern auch zukünftige Jugendgenerationen spüren würden. Laut BJK sei es notwendig, die Initiative zu ergreifen, damit junge Menschen der aktuellen Jugendgeneration nicht zu den Verlierern der gegenwärtigen Pandemie würden.
Der ausführliche Zwischenruf kann hier eingesehen werden.
Quelle: Bundesjugendkuratorium