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Home > Eigenständige JugendpolitikDen Übergang inklusiv gestalten

(20.01.2025) Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) setzt sich in einem Positionspapier für Inklusion in der (Berufs-)Bildungspolitik und die berufliche Teilhabe aller jungen Menschen ein. 

Bunte Figuren in einem Kreis Bunte Figuren in einem Kreis
Foto: geralt via pixabay.com

Statistische Erhebungen zeigen, dass einige Personengruppen am Ausbildungsmarkt strukturell benachteiligt werden. Von beruflicher Exklusion betroffen seien insbesondere Menschen ohne oder mit niedrigem Schulabschluss, mit Behinderung, Flucht- oder Migrationserfahrung, junge Alleinerziehende und junge Menschen aus armutsbetroffenen Familien. Zudem führten auch spezifische regionale Unterschiede des Ausbildungsangebotes dazu, dass Interessierte bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgingen.

Viele, deren Ausbildungssuche erfolglos bleibt, münden in das Übergangssystem, dessen Maßnahmen auf einen gelingenden Übergang in Ausbildung zielen. Ein Ausbildungsabschluss sei wiederum entscheidend für den Übergang in qualifizierte Erwerbsarbeit und eine gelingende Erwerbsbiografie. Gelingt daher der Übergang in Ausbildung und Beruf nicht, könne dies soziale Ausgrenzung, Armut sowie psychische Belastungen zur Folge haben. 

Die bisher in Deutschland umgesetzten Schritte reichen laut der BAG KJS nicht aus, um tatsächlich allen jungen Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Eine zentrale Voraussetzung für die Teilhabe am Ausbildungs- und Berufsleben sei ein inklusives Bildungssystem. Denn zum jetzigen Zeitpunkt markiere das segregierende Schulsystem für viele den Beginn einer Exklusionskette.

Zentrale Forderungen:

  • Diskriminierende Zuschreibungen überwinden, niedrigschwellige Zugänge für alle gewährleisten.
  • Den Übergang Schule – Beruf transparent gestalten.
  • Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen stärken und individuelle Bedarfe ins Zentrum stellen.
  • Potenziale von tragfähigen Beziehungen in der Jugendberufshilfe anerkennen.
  • Den Übergang Schule – Beruf mit einem Übergangscoaching ergänzen.
  • Jugendberufsagenturen inklusiv weiterentwickeln.

Das Berufsbildungssystem grundlegend weiterentwickeln

Ein Paradigmenwechsel zu einem inklusiven und jugendgerechten Übergangssystem sei dringend notwendig, um allen jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung zu eröffnen. Unter den aktuellen förderstrukturellen Rahmenbedingungen könne dies jedoch nicht gelingen. Standardisierte Förderangebote würden es Fachkräften der Jugendsozialarbeit erschweren – auch aufgrund administrativer Überfrachtung – individuell und flexibel auf einzelne Personen und Bedarfe einzugehen. Um das Potenzial inklusiver und jugendgerechter Angebote in der Jugendberufshilfe auszuschöpfen, würden dringend mehr zeitliche und finanzielle Ressourcen benötigt.

Das Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit steht hier in voller Länge als PDF zur Verfügung.

Quelle: BAG KJS vom 14.01.2025