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Home > Eigenständige JugendpolitikEigenständige Jugendpolitik in Thüringer Kommunen

(19.08.2024) Fünf Kommunen haben in Thüringen an einem Praxisentwicklungsprojekt zur Verankerung der Eigenständigen Jugendpolitik teilgenommen. Die entstandene Broschüre führt wissenschaftliche Beiträge zum Themenfeld von Seiten der involvierten Expert*innen sowie Praxisberichte zusammen.

Junge Frau lächelt in Kamera Junge Frau lächelt in Kamera
Foto: A. Gepp via pexels.com

Mit dem Beschluss des Thüringer Landtages vom 27. September 2017 hat sich die Thüringer Landesregierung zur Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik bekannt. Ziel ist es, mit einer jugendgerechten und ressortübergreifenden Politik positive Rahmenbedingungen für ein gelingendes Aufwachsen aller Jugendlichen in Thüringen zu schaffen. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt dabei die Mitbestimmung junger Menschen als ein Beitrag zur Stärkung der Demokratie ein. Die Eigenständige Jugendpolitik wurde durch die Landesregierung am 28. Februar 2019 mit einem weiteren Beschluss sowie der Verabschiedung der Landesstrategie Mitbestimmung junger Menschen am 26. März 2019 weiter gestärkt. 

Praxisentwicklungsprojekt mit 5 Kommunen

Im Rahmen des Praxisentwicklungsprojektes „Kommunale Verankerung der Eigenständigen
Jugendpolitik in Thüringen“ wurden die kreisfreien Städte Erfurt, Gera und Suhl sowie die Landkreise Nordhausen und Sömmerda von 2018 bis 2022 durch fachliche Expertise und regelmäßige Vernetzungstreffen beim Auf- und Ausbau einer Eigenständigen Jugendpolitik auf kommunaler Ebene begleitet. Die organisatorische Verantwortung hat der Landesjugendring Thüringen übernommen. Die daraus entstandene Dokumentation "Kommunale Verankerung der Eigenständigen Jugendpolitik in Thüringen" des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport infomiert detailliert über den Prozess und die angewandten Methoden.

Das Projekt verfolgte das Ziel, unterschiedliche Innovationsprozesse im Arbeitsfeld Kinder- und Jugendarbeit, in der Kommunal- und Landespolitik anzustoßen und einen wesentlichen Anteil an der Umsetzung des Prozesses der Eigenständigen Jugendpolitik in Thüringen zu leisten. Mit Unterstützung einer kommunalen Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertreter*innen von fünf Trägern aus der öffentlichen/kommunalen Jugendhilfe, der verbandlichen sowie der offenen und mobilen Jugendarbeit, sollten folgende Projektziele realisiert werden:

  • Entwicklung bzw. Überarbeitung einer kommunalen Jugendstrategie (Lokales Bündnis für Jugend),
  • Unterstützung bei der Organisation einer Diskussion von Zielen für die örtliche Jugendarbeit (Landkreis/kreisfreie Stadt),
  • Qualifizierung zum Aufbau einer nachhaltigen örtlichen Struktur der Jugendpolitik,
  • Befähigung der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, Politik wirksam in die Planungs- und Entscheidungsfindung einzubeziehen,
  • die Anliegen der Jugendlichen (über die anwaltliche Funktion der Jugendarbeit) in die Politik einzuspeisen und diesen Dialog neu zu beleben.

Fachlich beraten wurden die Vertreter*innen der teilnehmenden Kommunen auf den sechs Arbeitstagungen durch verschiedene Expert*innen. Darüber hinaus wurde das Modellprojekt durch einen Beirat begleitet.

Abschließend wurde eingeschätzt, dass sich die Teilnahme am Praxisentwicklungsprojekt positiv auf die regionale Entwicklung von Jugendpolitik ausgewirkt habe. Insbesondere die fortwährende Reflexion des Projektfortschrittes mit den Expert*innen zusammen mit den anderen teilnehmenden Kommunen und kreisfreien Städten sei gewinnbringend für die regionalen Zielerreichungsprozesse. Bereits bestehende Strukturen im Rahmen von Kinder- und Jugendbeteiligung konnten nachhaltig gestärkt und weiterentwickelt und die Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen mehr in den Mittelpunkt politischen Handelns gestellt werden. Die kommunale Verankerung Eigenständiger Jugendpolitik bedürfe allerdings auch weiterhin einer zielgerichteten strategischen Umsetzung, damit die Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen des Landkreises auch ressortübergreifend in den Mittelpunkt politischen Handelns gestellt werden.

Die Broschüre mit allen Details zum Prozess steht hier zur Verfügung.

Quelle: Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport vom 21.03.2024