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Home > Eigenständige JugendpolitikErster Landesjugendkongress in Hessen

(31.01.2023) Ende Januar diskutierte der Hessische Landtag die politischen Forderungen Jugendlicher, die beim Hessischen Landesjugendkongress erarbeitet wurden. Dieser soll nun als Beteiligungsformat im Land verstetigt werden.

Teilnehmende des Landesjugendkongresses Teilnehmende des Landesjugendkongresses
Foto: © Nele Prinz

Der HOP! Landesjugendkongress fand im Dezember 2022 als ein offenes Format der Jugendbeteiligung statt und ermöglichte einen intensiven Dialog zwischen Jugend und Politik. Er wurde vom Hessischen Jugendring in Kooperation mit dem Hessischen Landtag veranstaltet und durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Politische Beteiligung junger Menschen soll so auf Landesebene gestärkt und die Vielfalt jugendlicher Interessen, Bedürfnisse und Lebensentwürfe gegenüber der Politik sichtbarer gemacht werden. Im Ergebnis entstanden 48 politische Forderungen, die die 120 jugendlichen Teilnehmenden erarbeitet haben.

Der Hessische Landtag hat nun beschlossen den Landesjugendkongress zu verstetigen, sodass er abwechselnd mit einer Follow-up-Veranstaltung alle zwei Jahre durchgeführt wird. Außerdem soll eine Beratungsstruktur für kommunale Jugendbeteiligung geschaffen werden, die Gemeinden, Städte und Landkreise beim Aufbau von Beteiligungsformaten vor Ort unterstützt. Zudem arbeiten die beteiligten Abgeordneten über Themenpatenschaften bis zu der Folgeveranstaltung am 19. Juni an weiteren Ideen. Hier soll resümiert werden, was bis zu diesem Zeitpunkt mit den verschiedenen Forderungen passiert ist.

Die 10 wichtigsten Forderungen des Landesjugendkongresses

  • Dringende Stärkung des ÖPNV (Ausbau, Sanierung, Elektrifizierung und bessere Taktung insb. in ländlichen Räumen)
  • Kostenloses Nahverkehrsticket für junge Menschen, die sich in Ausbildung befinden
  • Ehrenamtliches Engagement fördern (kostenloser ÖPNV, finanzierte Weiterbildungsangebote, finanzielle Wertschätzung z.B. durch Pauschale)
  • Überarbeitung des Klimagesetzentwurfs der Landesregierung (Vereinbarkeit mit dem Pariser Klimaabkommen)
  • Bereitstellung von Menstruationsartikeln (in Bildungsstätten, öffentlichen Toiletten und Einrichtungen)
  • Hessisches Format zur Teilhabe (kommunal und landesweit) aller Kinder und Jugendlicher (z.B. HOP 2x im Jahr)
  • Alle Bahnhöfe, Stationen und Verkehrsmittel bis 2030 vollständig barrierefrei (blinden- und rollstuhlgerecht) umbauen
  • PoWi-Unterricht reformieren: durchgängig und in allen Schulformen unterrichten, bessere Vorbereitung aufs Leben (Steuern, Wahlen etc.)
  • Institutionell verankerte Unterrichtseinheiten zu Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
  • Mehr niedrigschwellige Beratungsstellen und Therapieplätze für Kinder und Jugendliche

Weitere Informationen sind auf der Homepage des HOP! Landesjugendkongresses zu finden. Die verschiedenen Redebeiträge der Debatte im Landtag sind hier zu finden.

Quelle: HOP! Landesjugendkongress, Januar 2023