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Home > Eigenständige JugendpolitikGlobale Krisen belasten Kinder und Jugendliche

(09.12.2024) Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist auch Jahre nach der Corona-Pandemie noch deutlich schlechter als vor der Pandemie. Das zeigen die Ergebnisse der sechsten und siebten Befragungsrunde der COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

Wütender Smiley auf einem Schild Wütender Smiley auf einem Schild
Foto: A. Hunter via unsplash

Die COPSY-Studie untersucht seit Beginn der Corona-Pandemie die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. In den jüngsten Befragungswellen (sechste und siebte Welle) verdeutlichen die Ergebnisse, dass die Nachwirkungen der Pandemie weiterhin spürbar sind, insbesondere bei sozial benachteiligten Gruppen.

Psychische Belastungen und verschlechterte Lebensqualität

Kinder und Jugendliche leiden laut der Studie nach wie vor unter erhöhten psychischen Belastungen. Häufige Symptome seien Ängste, depressive Verstimmungen und psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen. Besonders Kinder aus sozial schwächeren Familien und mit Migrationshintergrund seien betroffen. Über die Pandemie hinweg habe sich die Lebensqualität vieler Kinder kontinuierlich verschlechtert. Fast 30 % der Kinder würden weiterhin psychische Auffälligkeiten zeigen. Bewegung habe stark abgenommen, während der Medienkonsum gestiegen sei.
Viele Kinder würden keinen Sport mehr treiben, was sich negativ auf ihre physische und psychische Gesundheit auswirke. Die Ernährung habe sich durch häufigeren Konsum von Süßigkeiten verschlechtert.

Auch innerfamiliäre Konflikte hätten während der Pandemie zugenommen. Gleichzeitig zeige sich, dass Kinder aus stabilen, unterstützenden Familienstrukturen besser mit den Herausforderungen umgehen könnten. Eltern würden sich durch die Doppelbelastung von Homeschooling und Arbeit zunehmend ausgebrannt fühlen. Die schulischen Leistungen vieler Kinder hätten gelitten, und soziale Kontakte zu Gleichaltrigen hätten abgenommen.

Die Forscher*innen warnen, dass die Belastungen der Pandemie ohne gezielte Unterstützungsmaßnahmen zu langfristigen Schäden für die psychische Gesundheit der jungen Generation führen könnten.

Forderungen und Empfehlungen

Schulen und Familien würden mehr Ressourcen benötigen, um Kinder aus belasteten Haushalten aufzufangen. Angebote für Sport, Freizeit und psychologische Unterstützung sollten zur Stärkung der Resilienz erweitert werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte Kindern aus benachteiligten Verhältnissen zukommen.

Die Studienergebnisse sind hier zu finden.

Quelle: UKE Hamburg vom 04.12.2024