1.206 Jugendliche und junge Erwachsenen im Alter von 14 bis 21 Jahren wurden für den 4. Kinder- und Jugendbericht online befragt und erstmals wurden auch Kinder zwischen 4 und 14 Jahren durch Gruppendiskussionen einbezogen.
Der Bericht zeigt, dass viele junge Menschen in Rheinland-Pfalz trotz der aktuellen Krisen, wie der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Konflikt, zufrieden mit ihrem Leben sind und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Dies sei angesichts der schwierigen Zeiten besonders bemerkenswert. Wichtig seien die Jugendverbandsarbeit und Jugendsozialarbeit, die den jungen Menschen Sicherheit und Unterstützung bietet.
Junge Menschen fühlen sich nicht ausreichend gehört
Jedoch würden sich viele Jugendliche in politischen und kommunalen Prozessen nicht ausreichend gehört fühlen, was sich in Politikverdrossenheit äußere. Diese Haltung zeige sich auch in anderen Jugendstudien. Es wird gefordert, die Jugendlichen stärker in politische Prozesse einzubeziehen und ihnen mehr Informationen und Mitgestaltungsmöglichkeiten zu bieten. Die Landesregierung habe bereits wichtige Schritte unternommen, wie die Schaffung neuer Stellen in der mobilen Jugendarbeit und politischen Bildung, die es jungen Menschen ermöglichen, sich stärker zu engagieren.
Ein wichtiger Fortschritt sei die Änderung der Gemeindeordnung im Jahr 2023 gewesen, die Kommunen verpflichtet, Jugendliche stärker in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Diese und andere Initiativen sollen den Jugendlichen aus allen sozialen Schichten Zugang zu Mitbestimmungsmöglichkeiten verschaffen.
Zukünftige Herausforderungen zur Stärkung der Beteiligung junger Menschen umfassen die Entwicklung einer Kinder- und Jugendrechtecharta und die Einführung eines "Jugend-Checks" für eine jugendgerechte Gesetzgebung. Darüber hinaus soll die Aufklärung über Beteiligungsmöglichkeiten, vor allem durch moderne Kommunikationskanäle wie Social Media, verstärkt werden, um die Integration junger Menschen in gesellschaftliche und politische Prozesse weiter zu fördern.
Quelle: MFFKI Rheinland-Pfalz vom 18.03.2025