Der Monitor „Jugendarmut in Deutschland 2022“ zeigt: Die Krisen der letzten Monate haben die Armutslage in Deutschland noch weiter verschärft. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. stellte als anwaltschaftliche Vertreterin für von Armut betroffene Jugendliche wieder die landesweit relevanten Zahlen zur Jugendarmut vor. Der Monitor veranschaulicht Probleme und Herausforderungen der Jugend und belegt die Situation von Jugendlichen mit aktuellen Daten. Aufgezeigt werden Themen wie digitale Teilhabe, Wohnungslosigkeit oder Bildungsmöglichkeiten.
Armut nimmt seit 2020 kontinuierlich zu
4.18 Millionen Menschen unter 25 Jahren waren 2021 von Armut bedroht. Dadurch hätten die jungen Menschen schlechtere Entwicklungs- und Teilhabechancen. 68% sorgen sich sehr oder etwas, durch die aktuellen Umstände mit ihrer Familie in Armut leben zu müssen. Bei 30% hat sich der Lebensstandard aufgrund der Coronakrise tatsächlich verschlechtert. Daneben sorgen sich 60%, sich durch den Krieg oder die Inflation weniger leisten zu können. Doch nicht nur finanzielle Aspekte spielen eine Rolle: 47% der jungen Menschen gaben an, dass sich auch ihre psychische Gesundheit aufgrund der Coronapandemie verschlechtert hat.
Zentrale Forderungen an die Politik
Die BAG KJS e. V. fordert angesichts der Fakten mehr Anstrengungen zur Bekämpfung von Jugendarmut. Es müsse unter anderem eine langfristige, verbindliche Absicherung von Hilfen geben. Außerdem müsse eine Grundsicherung für Kinder und Jugendliche eingeführt werden, die mehr sei als das bloße Existenzminimum ermögliche. Zudem müsse mehr Wohnraum geschaffen werden. Jungen Menschen solle aber auch eine Jugend gewährt werden, die Jugend ist und nicht als bloße Karrierevorbereitung misinterpretiert wird.
Diese und weitere Ergebnisse des Monitors Jugendarmut 2022 sind auf der Website der BAG KJS e. V. zu finden.
Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V., 23.11.2022