Eine der zentralen Empfehlungen des Berichtes, welcher von einer unabhängigen Sachverständigenkommission erarbeitet wurde, lautet, dass alle jungen Menschen mehr zeit- und altersgemäße politische Bildung erhalten sollten.
Bundesjugendministerin Franziska Giffey betont: "Wir müssen die Jugend stärker an Entscheidungen beteiligen. Mehr Mitsprache empfiehlt auch der aktuelle Kinder- und Jugendbericht. Die politische Bildung der Jugend ist gerade auch in bewegten Zeiten ein Stützpfeiler unserer Demokratie. Jede Generation muss Demokratie neu erlernen. Die politische Bildung ist ein gewichtiger Faktor, um Menschen gegen Hassparolen und Verschwörungsideologie zu immunisieren."
Der Bericht bietet eine umfassende und detaillierte Analyse der politischen Bildung junger Menschen in Deutschland, welche auch zur Verbesserung dieser Angebote beitragen kann. Die Kommission fordert, dass sich die politische Bildung an Demokratie und den Menschenrechten orientieren muss.
Dies unterstützt auch die AGJ-Geschäftsführerin Franziska Porst: "Wir begrüßen die mit der Schwerpunktsetzung des Berichts einhergehende Wiederbelebung der Debatte um politische Bildung. Es ist die Aufgabe der Jugendhilfe, junge Menschen bei ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen."
Die Pressemitteilung der AGJ ist auf der Website zu finden. Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) begrüßt, dass in dem Bericht aufgezeigt wird, dass es deutlich mehr Bildungsorte und Erfahrungsräume politischer Bildung als die formalen Bildungsorte gibt. (Hier geht es zur Stellungnahme des DBJR.)
Neben den Aspekten der politischen Bildung nehmen die Autor*innen auch die aktuelle Situation der Corona-Pandemie in den Blick und stellen fest, dass es die junge Generation momentan besonders schwer hat. Vieles, was zum Jungsein und Erwachsenwerden dazu gehört, ist zur Zeit nicht möglich: Lernen, Austausch mit Gleichaltrigen, die Welt erkunden und auch mal eine Party feiern. Dr. Franziska Giffey macht deutlich: "Corona prägt jetzt schon die Lebensläufe vieler junger Menschen und nimmt der Jugend ein Stück Zuversicht und Leichtigkeit. Obwohl sie auf vieles verzichten müssen, halten sich die meisten an die Einschränkungen, sind vernünftig und rücksichtsvoll."
Auch Franziska Porst bewertet es besonders positiv, dass der 16. KJB auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie aufgegriffen hat und führt weiter aus: "Für eine demokratische Gesellschaft ist es unerlässlich, dass das Recht junger Menschen auf Beteiligung und Mitwirkung auch in Krisenzeiten umgesetzt wird."
An der Erarbeitung dieses Berichtes waren auch junge Menschen selbst beteiligt durch Jugendworkshops und der Analyse von bundesweiten Jugendbeteiligungsprozessen. Mit dem Kinder- und Jugendbericht entspricht die Bundesregierung ihrer Verpflichtung gemäß § 84 SGB VIII, dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat in jeder Legislaturperiode einen Bericht über die "Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe" vorzulegen und dazu Stellung zu nehmen.
Weitergehende Informationen zum 16. Kinder- und Jugendbericht finden sich auf der Webseite des Ministeriums.
Hier lässt sich der 16. Kinder- und Jugendbericht downloaden, hier stellt das BMFSFJ eine Kurzbroschüre mit den zentralen Erkenntnissen und Empfehlungen bereit und hier geht es zur Jugendbroschüre.
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ richtet eine Fachveranstaltung in Kooperation mit der Sachverständigenkommission aus. Diese wird am 28. und 29. Januar 2021 digital und in Berlin stattfinden. Die Anmeldung läuft über die Website der AGJ (hier) und ist noch bis zum 10. Dezember 2020 möglich.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend