In den auf der Tagung gebilligten Schlussfolgerungen betonten die EU-Ministerinnen und -minister, dass die soziale Dimension eines nachhaltigen Europas für junge Menschen berücksichtigt werden müsse und hoben deren Rolle als Schlüsselakteure bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hervor.
"Ohne junge Menschen kann es keine nachhaltige Zukunft geben. Wir müssen sicherstellen, dass die nächste Generation in Fragen der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle auf allen Ebenen der Politikgestaltung spielt.", so Jakob Forssmed, schwedischer Minister für Soziales und öffentliche Gesundheit.
Der Rat fordert die Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission konkret dazu auf,
- zu prüfen, wie junge Menschen, insbesondere jene aus benachteiligenden Verhältnissen, stärker in den politischen Prozess einbezogen werden können,
- Möglichkeiten für Jugendarbeiter*innen zu fördern, um die Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, die erforderlich sind, um die Fragen der sozialen Inklusion und der nachhaltigen Entwicklung anzugehen und
- einen bereichsübergreifenden Ansatz zur Einbeziehung der Jugendperspektive in allen Politikbereichen und auf allen Regierungsebenen zu verfolgen.
Förderung der Jugendagenda der EU
Die Schlussfolgerungen stehen im Einklang mit den europäischen Jugendzielen zu inklusiven Gesellschaften und zu einem nachhaltigen, grünen Europa, die den Schwerpunkt darauf legen, junge Menschen vor sozialer Ausgrenzung zu schützen und sie dazu zu ermächtigen, als Akteure des Wandels in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung zu fungieren. Sie bauen auch auf den Verpflichtungen auf, die im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend 2022 eingegangen wurden, um die Teilhabe junger Menschen an den politischen Entscheidungsprozessen zu stärken.
Vorrang für die psychische Gesundheit
Die Minister*innen hätten die Schwierigkeiten erkannt, mit denen junge Menschen heute konfrontiert sind, darunter die Folgen der COVID‑19-Pandemie, der Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine, die Energiekrise und der Klimawandel. Sie betonten die Notwendigkeit, psychische Gesundheitsprobleme, von denen immer mehr junge Menschen infolge dieser Herausforderungen betroffen sind, anzugehen. Sie riefen die Mitgliedstaaten insbesondere dazu auf, die „psychische Gesundheitskompetenz“ durch Zugang zu hochwertiger Bildung und zu hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen zu fördern.
Hintergrund
In den letzten Jahren haben auf EU-Ebene eine Reihe von Entwicklungen stattgefunden, die nun die Grundlage für die Schlussfolgerungen bilden. Darin werde anerkannt, wie wichtig es sei, die soziale Inklusion junger Menschen zu fördern, sie in eine nachhaltige Politikgestaltung einzubeziehen und ihrer psychischen Gesundheit Vorrang einzuräumen.
Die europäischen Jugendziele wurden während des sechsten Zyklus des EU-Jugenddialogs als Teil der EU-Jugendstrategie 2019-2027 entwickelt. Mit dem dritten Ziel, „Inklusive Gesellschaften“, wird betont, wie wichtig es sei sicherzustellen, dass junge Menschen in Europa uneingeschränkten Zugang zu ihren sozialen Rechten haben, während das zehnte Ziel, „Ein nachhaltiges, grünes Europa“, auf die Verwirklichung einer Gesellschaft ausgerichtet sei, in der alle jungen Menschen sich für die Umwelt engagieren sowie umweltbewusst und fähig sind, Veränderungen in ihrem alltäglichen Leben zu bewirken.
Auf der Abschlusskonferenz zum Europäischen Jahr der Jugend 2022 bekräftigten politische Entscheidungsträger*innen und Akteur*innen im Jugendbereich ihr gemeinsames Engagement für die durchgängige Berücksichtigung der Jugendperspektive in der Politikgestaltung und für eine stärkere Teilhabe junger Menschen an politischen Entscheidungsprozessen. Ferner wurde gefordert, die Bekämpfung von Gesundheitsproblemen, insbesondere psychischen, stärker in den Mittelpunkt zu rücken.
Quelle: Europäischer Rat vom 15.05.2023