Im Jahr 2014 initiierte die sächsische Staatsregierung die Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik (EJP). Ein zentraler Meilenstein war das 2016 vom Landesjugendhilfeausschuss verabschiedete Eckpunktepapier, das die Grundlage für die jugendpolitische Ausrichtung im Freistaat Sachsen bildet. Im Jahr 2023 wurde eine umfassende Evaluation dieses Eckpunktepapiers durch Prof. Friedemann Affolderbach durchgeführt, um die bisherigen Fortschritte zu bewerten und zukünftige Handlungsempfehlungen abzuleiten.
In der Evaluation wird hervorgehoben, dass seit der Einführung des Eckpunktepapiers wichtige Schritte unternommen wurden. So wurde eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG EJP) eingerichtet, die die Umsetzung der Eigenständigen Jugendpolitik koordiniert. Zudem haben zahlreiche Fachorganisationen eigene Positionen und Maßnahmen entwickelt, um die Jugendpolitik aktiv mitzugestalten.
Trotz dieser Fortschritte zeigt der Bericht auch auf, dass die im Eckpunktepapier definierten Schwerpunkte und Handlungsfelder nicht immer vollständig in die jugendpolitischen Strukturen und Planungsprozesse integriert wurden. Es bestehe weiterhin Bedarf, die Themen der Jugendpolitik stärker in ministerialen Ebenen zu verankern und in Richtlinien sowie Gesetzesvorhaben umzusetzen.
Empfehlungen für die Zukunft
Basierend auf den Evaluationsergebnissen empfiehlt der Bericht, die Eigenständige Jugendpolitik als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe zu betrachten. Es sei wichtig, die Lebensphase Jugend mit ihren spezifischen Chancen und Herausforderungen stärker in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen zu rücken und die Mitbestimmung junger Menschen zu fördern.
Der Evaluationsbericht steht hier zur Verfügung.
Die 1. Fassung des Eckpunktepapiers findet sich hier.
Ein Zeitstrahl als Rückblick auf die jugendpolitischen Prozesse in Sachsen findet sich hier.
Quelle: Engagementstiftung Sachsen, abgerufen Februar 2025