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Home > Eigenständige JugendpolitikUNICEF-Umfrage: Jugendliche blicken kritisch in die Zukunft

(09.04.2025) Jugendliche in Deutschland sehen der Zukunft der Welt pessimistisch entgegen und fühlen sich von der Politik nicht ernst genommen. Sie fordern mehr Mitspracherechte, bessere Schulen und Lösungen gegen Kinderarmut.

Menschen sitzen an Tisch und bearbeiten eine Skizze Menschen sitzen an Tisch und bearbeiten eine Skizze
Foto: StockSnap via pixabay.com

Laut einer neuen repräsentativen Online-Befragung von UNICEF Deutschland sehen Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren die Zukunft Deutschlands und der Welt überwiegend pessimistisch. Während 83 Prozent ihre persönliche Zukunft eher optimistisch einschätzen, sorgen sich zwei Drittel um die globale Entwicklung und vermissen politische Lösungen für zentrale Herausforderungen.

Dabei zeigt sich, dass die Jugend kritisch auf die Politik schaut. Fast 80 Prozent der Jugendlichen finden, dass sich Politiker*innen zu wenig für die junge Generation einsetzen.
Besonders groß ist die Skepsis gegenüber der neuen Bundesregierung: Die Mehrheit glaubt nicht daran, dass zentrale Themen wie Kinderarmut, marode Schulen oder mentale Gesundheit entschlossen angegangen werden – obwohl diese Themen für über 85 Prozent der Jugendlichen hohe Priorität haben.

Zukunftsthemen ja – aber wenig Hoffnung auf Umsetzung

Die befragten Jugendlichen fordern politische Lösungen für Kinder weltweit: Gute Bildung, faire Chancen, psychische Gesundheit und Armutsbekämpfung gehören zu ihren größten Anliegen. Doch rund zwei Drittel bezweifeln, dass die Politik hier wirklich handeln wird.

Etwas mehr Vertrauen herrscht bei klassischen Themen wie Sicherheit und Wirtschaft. Das kann daran liegen, dass die Themen Sicherheit und Wirtschaft in politischen Diskussionen und der medialen Berichterstattung großen Raum eingenommen haben und dadurch bei den Jugendlichen der Eindruck entstanden ist, dass sich die Politikerinnen und Politiker dieser Themen wirklich annehmen.

Wunsch nach Mitsprache und Beteiligung

Drei von vier Jugendlichen fühlen sich bei politischen Entscheidungen, die ihre Zukunft betreffen, nicht ausreichend einbezogen. Sie wünschen sich mehr Mitspracherechte, denn mehr Beteiligungsmöglichkeiten würden sowohl Jugendlichen vermitteln, dass ihre Meinung ernst genommen wird, als auch Politiker*innen wichtige Einblicke geben, welche Probleme die junge Generation umtreiben und welche Erwartungen sie haben.

Zur Pressemitteilung geht es hier.

Quelle: Pressemitteilung UNICEF, 26. März 2025