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Home > Eigenständige JugendpolitikYouth Mainstreaming auf EU-Ebene

(17.01.2025) Die Beobachtungsstelle für Gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa beschreibt in ihrem Dossier, wie das Youth Mainstreaming dazu beitragen kann, die demokratische Teilhabe junger Europäer*innen zu gewährleisten.

Menschenversammlung auf einem Platz mit europäischer Flagge Menschenversammlung auf einem Platz mit europäischer Flagge
Foto: S. Tung Tran via pexels.com

Junge Europäer*innen seien nicht nur unverhältnismäßig wenig in Parlamenten, wie dem Europäischen Parlament, vertreten, auch ihre demokratische Teilhabe sei begrenzt. Das liege zum Beispiel daran, dass ihre Wahlbeteiligung an ein Mindestalter geknüpft ist. In einer Demokratie, die allen Menschen gleiche Teilhabe verspricht, sei das problematisch. Denn sie könne nur dann effektiv für die gesamte Gesellschaft sein, wenn alle sozialen Gruppen erreicht und eingebunden werden. Um sicherzustellen, dass junge Menschen und ihre Perspektiven durchgängig berücksichtigt werden, wird das Instrument des Youth Mainstreaming genutzt.

Der einführende Beitrag des Dossiers der Beobachtungsstelle beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie in Europa die Lebensrealitäten junger Menschen in politischen Prozessen einbezogen werden. Dabei fokussiert der Beitrag insbesondere das Konzept Youth Mainstreaming, das darauf abzielt, die Perspektive junger Menschen in alle Phasen politischer Prozesse in einem strukturierten Rahmen einzubeziehen. Konkret werden dabei die EU-Jugendstrategie 2019–2027, deren einzelne Maßnahmen in Teilen Youth Mainstreaming fördern, sowie der EU-Jugendtest vorgestellt, der ab 2025 die Beteiligung von jungen Menschen bei EU Entscheidungsprozessen weiter stärken soll. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Perspektiven junger Menschen, die intersektionale Diskriminierung erfahren und somit stärker unterrepräsentiert sind als ihre Altersgenoss*innen. In ihrem Fazit stellt die Beobachtungsstelle fest, dass das Youth Mainstreaming auf EU-Ebene an fahrt aufnimmt und ein wirksames Instrument sein kann, um die demokratische Teilhabe junger Menschen zu fördern und zu verbessern. Youth Mainstreaming Prozesse sollten intersektional ausgestaltet werden, um den vielfältigen Lebensrealitäten aller jungen Menschen gerecht zu werden und die kommissionseigenen Versprechen, intersektional zu arbeiten, zu erfüllen.

Inhalt des Dossiers

  • Einführung: Going Mainstream – wie Perspektiven junger Menschen in der EU durchgängig berücksichtigt werden können, Beobachtungsstelle
  • Beitrag: Youth Mainstreaming und Engagement in der europäischen Politik, Giorgi Davidovi, Verian Group. In diesem Beitrag beschäftigt sich der Autor mit jugendzentrierten EU-Maßnahmen und den wichtigsten Kriterien, um junge Menschen effektiv einzubeziehen.
  • Interview: Wie sich zivilgesellschaftliche Organisationen für die Einbeziehung der Perspektiven junger Menschen aus benachteiligten Gruppen in der EU einsetzen, Amir Alibabić, EDF, und Carmen Tanasie, ERGO Network. In diesem Beitrag steht die intersektionale Einbindung von Jugendlichen in europäische Prozesse im Mittelpunkt. Dabei formulieren die Interviewten Forderungen, wie die Bedarfe, Meinungen und Perspektiven junger Roma* und junger Menschen mit Behinderungen besser berücksichtigt werden können.
  • Fazit: Drei Dinge, die bei Youth Mainstreaming in der EU zu beachten sind, Beobachtungsstelle

Das Dossier "Going Mainstream: Wie Perspektiven junger Menschen in der EU durchgängig berücksichtigt werden können" steht hier zum Download als PDF zur Verfügung.

Quelle: Beobachtungsstelle für Gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa, 2024