Vom 20.-22. September fand der 3. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit digital statt. Die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik war am Programm mit einer Session zu kommunaler Jugendpolitik beteiligt.
Deutschlandweit gibt es viele Kommunen, die jugendgerechter werden möchten und zum Beispiel mit Beteiligungsverfahren Jugend vor Ort teilhaben lassen. Doch wie kann es gelingen, nachhaltige Strukturen zu verankern? In dieser Session ging es um konkrete Erfahrungen und Gelingensbedingungen für jugendgerechte Kommunen.
Im ersten Teil der Session wurden allgemeine Faktoren für Kommunalprozesse aufgezeigt, die auf Grundlage des dreijährigen bundesweiten Prozesses "Jugendgerechte Kommunen" mit 16 Referenzkommunen erarbeitet wurden. Heidi Schulze, Projektkoordinatorin bei jugendgerecht.de, gab einen Überblick zu den wichtigsten Faktoren für einen gelingenden Kommunalprozess. Es gehe zunächst um Grundvoraussetzungen für Jugendgerechtigkeit, um Wissen über und Verständnis für Jugend, um Strukturen und Ausstattung sowie um Kommunikation und Kooperation. Die Publikation zu den Gelingensbedingungen erschien bereits in zweiter Auflage.
Im Hauptteil der Session berichteten Swante Schindehütte und Florian Seidel von !Echt!Fürth, dem Jugend Beteiligungsprojekt der Stadt Fürth. Um Fürth jugendgerechter zu gestalten, verfolgt die Stadt unterschiedliche Ansätze und BEteiligugnsformate, wie ein Jugendforum, einen Jugendbeirat, eine Agentur für Demokratie und Jugendbeteiligung, unterschiedliche Formate der politischen Bildung und einen Runden Tisch Jugend.
Im Anschluss an die Inputs waren die Teilnehmer*innen zum Austausch und zur Diskussion eingeladen. Es wurde unter anderem darüber gesprochen, wie nicht-privilegierte junge Menschen in Beteiligungsprozesse eingebunden werden können. Am Jugendforum in Fürth beispielsweise nehmen Schüler*innen aller Schulen teil. Es hat sich herausgestellt, dass die jungen Menschen sich als Kollektiv begreifen, Solidarität untereinander haben und zusammen Positionen und Forderungen erarbeiten. Auch die Haltung von Politik und Verwaltung wurde thematisiert und es wurde deutlich, wie wichtig es ist, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyismus mit und für die Jugendlichen voran zu treiben.
Am Austausch beteiligten sich Kongressteilnehmende aus verschiedenen Bundesländern. So heterogen die strukturellen, finanziellen oder personellen Voraussetzungen für jugendpolitische Veränderungen vor Ort auch sind – die Session warb für die Überzeugung, dass unsere Gesellschaft jugendgerechter werden muss.
Mehr Informationen zu den unterschiedlichen Projekten in Fürth gibt es auf der Website echt-fuerth.de .