Der Auftrag der jugendpolitischen Akteur*innen
Tagesresümee und Ausblick von Prof. Dr. Karin Böllert
Die gesamte Bevölkerung befindet sich derzeit im Ausnahmezustand. Gleichzeitig haben die Studien, die im Rahmen dieser Veranstaltung betrachtet wurden, unterstrichen: Junge Menschen stimmen den Infektionsschutz-Maßnahmen zu und betrachten sie als notwendig. Ihnen sind der gesellschaftliche Zusammenhalt und der Erhalt der Demokratie wichtig. Sie unterstützen das Krisenmanagement und wissen die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe zu schätzen. Jugendliche und junge Erwachsene fühlen sich zunehmend belastet, seit dem ersten Lockdown im Frühjahr sind ihre Sorgen gewachsen. Junge Menschen berichten, dass sie sich in einer nicht enden wollenden Warteschleife befinden. Sie artikulieren immer wieder deutlich den Wunsch, dass ihnen jemand zuhört. Sie wollen mitwirken, aber werden nicht wahr- und ernstgenommen. Jugendliche und junge Erwachsene fühlen sich zunehmend belastet. Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr sind ihre Sorgen gewachsen.
Prof. Dr. Böllert stellt zusammenfassend fest, über die „Corona-Jugend“ oder eine „Generation Corona“ zu sprechen, widerspricht dem Bedürfnis junger Menschen, sich in ihrer Vielfalt wahrgenommen zu fühlen.
Welcher Auftrag folgt an die Jugendpolitik daraus?
Auch unter Corona Bedingungen gibt es viel jugendpolitisches Engagement. Dennoch sollte der Auftrag an die Jugendlobby heißen, sich noch stärker für die Rechte junger Menschen einzusetzen. Insbesondere für zusätzliche Ressourcen sollte gekämpft werden. Jungen Menschen müssen sowohl analoge als auch digitale Räume zur Verfügung gestellt werden. Die Befürchtung ist groß, dass in Folge der Hilfspakete im Rahmen der Corona-Krise in nächster Zeit im Jugendbereich Einsparungen vorgenommen werden. Entsprechend intensiv muss sich die Jugendlobby weiterhin für die Belange von jungen Menschen stark machen, so Prof. Dr. Böllert.
Ein Ort dafür wird der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) sein, der als hybride Veranstaltung unter dem Motto „Wir machen Zukunft – Jetzt!" vom 18. bis 20. Mai 2021 in Essen und digital stattfinden wird. An drei Veranstaltungstagen werden aktuelle und brisante Themen rund um die Generation U27 im Fokus stehen. Gemeinsam mit jungen Menschen geht die Kinder- und Jugendhilfe auf dem 17. DJHT drängende Herausforderungen für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft an.
Beitrag aus der Online-Veranstaltung "Treffpunkt Jugendpolitik" vom 14.12.2020